Flusswasser

Generell lassen sich für das Flusswasser folgende Aussagen treffen:

  1. Erwärmung des Wassers – Vermehrte Bioproduktion – Verschlechterung der Wasserqualität (mittelharte Aussage).
  2. Vermehrte Starkniederschlagsereignisse – mehr Oberflächenabfluss – verminderte Wasserqualität (höhere Nährstofflasten) – Höhere Sedimentlast (weiche Aussage)
  3. Punkt 2 verstärkt noch die in Punkt 1 genannten Effekte
  4. Änderung der jahreszeitlichen Dynamik in den Flüssen – (Erhöhung im Winter, Verringerung im Sommer) – (mittelharte Aussage)

Im unten stehenden Beispiel aus Östereich lässt sich erkennen, dass die Trends der Sommer- und Winterabflüsse je nach Region und betrachtetem Zeitraum variieren. So zeichnet sich für das Sommerhalbjahr im höher gelegenen westlichen Bereich eine Verringerung der Abflüsse in dem jüngeren Betrachtungszeitraum ab, die in dieser Weise bei der Betrachtung des Gesamtzeitraums nicht erkennbar sind bzw. teilweise auch umgekehrt auftreten. In Winter hingegen, zeigen sich in den höheren Lagen, teilweise starke Zunahmen. Ein Teil dieses Verhaltens kann wahrscheinlich auf eine frühre Schneeschmelze zurückgeführt werden, da hier das Wasser nicht mehr bis in Sommerhalbjah gespeichert wird und bereits im Winter zum Abfluss beiträgt.

Trends der Sommerabflüsse (Juni–August, links) und Winterabflüsse (Dezember–Februar, rechts) für die Periode 1950–2007 (oben) und 1976–2007 (unten). Große Kreise blau: steigende Trends; große Kreise rot: fallende Trends; kleine Kreise: Trends nicht signifikant. (Blaschke et al. 2011)

Bei der Betrachtung der Temperaturen, wie hier am Beispiel der Donau, kann für den untersuchten Zeitraum von 1991 -2007 eine zunehmender Trend insbesondere im Sommer (JJA, Juni, Juli, August) verzeichnet werden. In den anderen Jahreszeiten zeigen sich etwas geringere Anstiege der Temperatur. Für die Wasserversorgung ist ein Anstieg im Sommer, bei dem das Wasser bereits die höchste Temperatur aufweist, besonders problematisch, da für die Trinkwassergewinnnung kühles Wasser geeigneter ist.

Entwicklung der Wassertemperatur der Donau bei Spitz. Tagesmittelwerte als Temperaturganglinie, Quartalsmittelwerte für Winter (DJF), Frühjahr (MAM), Sommer (JJA) und Herbst (SON) sowie Trendentwicklung für den Zeitraum 1991 bis 2007 (Kreuzinger & Kroiß 2011)

Werden, wie im unten stehenden Beispiel gezeigt, längere Zeiträume betrachtet, zeigt sich die Erwärmung des Flusswasser noch deutlicher und auch in allen der betrachteten Flüsse. Hierbei zeigt sich, dass bereits wärmere Flüsse von der zusätzlichen Erwärmung besonders stark betroffen sind.

(BAFU 2012)

Im Thüringern zeigt sich bei einer Analyse des Verhaltens der Abflussdynamik für kleine Einzugsgebiete ein differenziertes Bild. Viele Einzugsgebiete zeigen keinen Trend. Die häufigsten Veränderungen zeigen sich beim Hochwasser; im Winter finden sich neben den trendfreien Einzugsgebieten nur zunehmende und im Sommer nur abnehmende Tendenzen. Weiterhin zeigt sich noch für das Niedrigwasser im Sommer neben den zahlreichen trendfreien Einzugsgebieten ein Überhang zur Abnahme des Niedrigwassers.

Trends der Jahresabflüsse (links) Winterabflüsse (Dezember–Februar, mitte) Sommerabflüsse (Juni–August, rechts) und für durchschnittlich 48 Jährige Messzeiträume Grau: Trends nicht signifikant Hellblau: Trend schwach signifikant, steigend Blau: Trend signifikant, steigend Gelb: Trend schwach signifikant, fallend Rot: Trend signifikant, fallend. (Dannenberg 2012)