Bereit unter derzeitigen Bedingungen besteht ein der gewisser Bedarf an Bewässerung um das volle Standortpotential der landwirtschaftlichen Nutzflächen in Deutschland zu nutzen. Dies zeigt sich heute insbesondere bei sehr hochwertigen Feldfrüchten wie im Garten- und Gemüseanbau, die sehr häufig zusätzlich bewässert werden. Der Schwerpunkt des Bewässerungsbedarf in Deutschland liegt, wie in der nächsten Abbildung erkennbar, im Osten und im Norden Deutschlands.
Ein Grund für den zusätzlichen Bewässerungsbedarf in der Landwirtschaft liegt in der Verlängerung der Vegetationsperiode. In der folgenden Abbildung ist hier Veränderung des Beginns der Vegetationsperiode in Deutschland dargestellt.
Zusammen mit einem simultan ablaufenden späteren Ende der Vegetationsperiode ergibt sich eine Verlängerung der Vegetationsperiode von 25 Tagen zwischen 1961 und 2005. Die räumliche Verteilung des Durchschnitts dieser Periode findet sich in der folgenden Abbildung. Die kürzesten Vegetationsperioden finden sich in den Mittelgebirgen und am Alpenrand, während sich die längeren Perioden im Rheintal und im Westen befinden.
Die Analyse mit einem Klimamodell REMO, Szenario A2, ergab für die ferne Zukunft (2071-2100) eine weitere Verlängerung der Vegetationsperiode zwischen 30 und 100 Tagen. Bei dieser Analyse liegt die Region mit den Größten Verlängerungen im Norden (vgl. folgende Grafik)
Die verlängerte Vegetationsperiode erhöht die Möglichkeit des Anbaus einer zweiten Feldfrucht pro Jahr. Zusätzlich lassen sich durch die Nutzung von Bioenergie auch unreife Feldfrüchte vermarkten, was zusätzlich die Attraktivität des Anbaus einer zweiten Feldfrucht erhöht. Der Anbau einer zweiten Feldfrucht erhöht den Wasserbedarf des Ackerbaus und damit den Bedarf an Zusatzwasser.