1. Erwärmung der Lufttemperatur – Erwärmung des Grundwassers – (harte Aussage)
2. Vermehrte Starkniederschlagsereignisse – phasenweise kürzere Verweilzeiten – verminderte Wasserqualität (höhere Nährstoff und biologische Belastung) (weiche Aussage)
3. Änderung der jahreszeitlichen Dynamik in der Grundwasserneubildung – (Erhöhung im Winter, Verringerung im Sommer) (mittelharte Aussage)
Diese Effekte sind stark von der Tiefe bzw. hydraulischen Verbindung zwischen Oberfläche und Aquifer abhängig.
Mögliche Positive Effekte durch den Klimawandel:
Erhöhte Temperatur -> schnellerer Abbau von organischen Schadstoffen (z.B. Pestizide) in der Boden- und Grundwasserzone.
Der Trend Grundwasserneubildung ist, wie im Hydrologieabschnitt beschrieben, von der Bilanz aus Niederschlag und aktueller Verdunstung abhängig. (vgl. Abbildung)
In Thüringen zeigen Messungen der Grundwasserleiter ein uneinheitliches Bild. Bei der Betrachtung einer Station mit einem langen Messzeitraums im Landkreis Hildburghausen (Thüringen) in der folgenden Abbildung ist seit Mitte der 80iger Jahre ein abnehmender Trend beobachtbar.
An den nächsten beiden dargestellten Messstellen zeigt sich ein uneinheitliches Bild. So zeigt sich in Heyda ein Trend von -0,20 m/Jahr, während in der ca. 5.5 km entfernten Messstelle Reinsfeld ein Trend von 0,23 m/Jahr zu verzeichnen ist (Riese 2012).
Ein Problem bei der Bewertung des Trendverhaltens sind relativ kurze Beobachtungsreihen (10 bis 20 Jahre). Dies kann bei Hochrechnung auf das längerfristige Verhalten zu Fehleinschätzungen führen. Weitere Ursachen für uneinheitliche Trends können anthropogene Einflüsse wie Änderung der Landnutzung im Einzugsgebiet, Wassergewinnung, Bergbau und Einstau von Talsperren sein, die auf den Grundwasserneubildungsprozess und den Grundwasserabfluss einwirken (nach Riese 2012). Daher ist schwierig generelle Aussagen über das Verhalten einzelner Grundwasserleiter zu machen. Daher ist es sinnvoll, für generelle Prognosen auf die klimatische Wasserbilanz bzw. auf die Grundwasserneubildung zu schauen.
Das Verhalten von Quellen als natürlicher Austritt von Grundwasser ähnelt stark dem Verhalten des Grundwassers und lässt sich analog zum Grundwasser wie folgt zusammenfassen:
1. Erwärmung der Lufttemperatur – Erwärmung des Quellwassers – (harte Aussage)
2. Vermehrte Starkniederschlagsereignisse – phasenweise kürzere Verweilzeiten – verminderte Wasserqualität (höhere Nährstoff und biologische Belastung) (weiche Aussage)
3. Änderung der jahreszeitlichen Dynamik in der Quellschüttung – (Erhöhung im Winter, Verringerung im Sommer) (mittelharte Aussage)
Diese Effekte sind ebenfalls stark von der Tiefe bzw. hydraulischen Verbindung zwischen Oberfläche und dem Quellspeicher abhängig.
zurück zu: Klimawandelfolgen in der Wasserversorgung